Interessante Infos zu den Schweizer Mannschaftsmeisterschaft beim Schweizer Schachbund (Engener spielen in den Ligen NLA, NLB Ost, 1.Liga Ost, 3. Liga Ost).

Erfreulicher Rückblick auf die SMM 2005

 Am vergangenen Sonntag ging mit der NLB-Schlussrunde der letzte Anlass der diesjährigen Schweizerischen Mannschaftsmeisterschaft über die Bühne. Dabei zementierte Winterthur II seinen souveränen Gewinn der Ostgruppe; nach dem nicht minder starken fünften Rang von Winterthur I in der NLA ein weiterer Höhepunkt. Daneben schlugen sich auch die anderen acht Teams des Klubs in den unteren Ligen achtbar und klassierten sich teilweise deutlich über den Erwartungen.

Nachfolgend eine hart umkämpfte Episode, die nach ruhiger, halbgeschlossener Eröffnung urplötzlich in ein offenes Mittelspiel transformiert wurde.

 

Kalbermatter, Hugo (Zürich Nimzowitsch) –
Ballmer, Mirko (Winterthur II)
SMM 2005, NLB, 2. Runde
Damenbauernspiele

1. d4 e6 2. Sf3 b6 3. e3 Sf6 4. Ld3 Lb7 5. Sbd2 Le7 6. 0–0 0–0 7. De2

Beide Kontrahenten gehen behutsam an die Sache heran und warten, bis der Gegner eine Aktion einleitet.

7. … c5 8. c3 cxd4 9. exd4 d6 10. Sg5 Sbd7 11. Te1 Dc7 12. f4

Weiss möchte … e5 für alle Zeiten verhindern. Dass er mit diesem Vorhaben scheitert, stellt den Nutzen von 12. f4 in Frage und verlangt nach 12. Sge4 oder 12. Sdf3.

12. … h6 13. Sge4 Tfe8 14. Sxf6+

Vielleicht beabsichtigte der Anziehende 14. f5, was jedoch nach 14. … e5 nur Wasser auf die schwarzen Mühlen giesst.

14. … Sxf6 15. Se4 e5?!

15. … Sxe4 16. Lxe4 Lxe4 17. Dxe4 d5 garantiert dem Nachziehenden einen mikroskopischen, schwer zu verwertenden Vorteil.

16. dxe5?

Anders als im Text hätte 16. fxe5 dxe5 17. Sxf6+ Lxf6 18. Lf4! das schwarze Konzept widerlegt, welches nun triumphiert.

16. … dxe5 17. fxe5 Dxe5 18. Sxf6+ Dxf6 19. Kh1 Lf8 20. Le3

20. Dxe8 Txe8 21. Txe8 wird mit 21. … Df2 nebst Matt in zwei Zügen gekontert.

20. … Tad8 21. Df1 Dh4 22. Ld4 Ld6 23. Txe8+ Txe8 24. Dg1

Drei Faktoren sprechen für das Stellungsübergewicht des Schwarzen: das stolz waltende, auf den König gerichtete Läuferpaar, die wirksamer platzierten Schwerfiguren sowie das Fehlen des weissen f-Bauern.

24. … h5

Energischer ist 24. … Dh3 mit der Idee 25. Lc4 Te4 und die letzte Figur schaltet sich direkt in den Angriff ein.

25. Tf1 Dg4 26. Lc4 Te7 27. Df2 Kh8 28. Kg1 Lf4 29. h3?

Man muss wohl oder übel mit 29. Ld3 stillhalten, obwohl Schwarz dann in aller Ruhe mit 29. … h4 oder 29. … f6 fortsetzen könnte. Weiss befindet sich annähernd in einer Zugwangsposition, vermag also kaum irgendwelche Aktivität zu entfalten.

29. … Dg5 30. Td1 Te4! 31. h4?

Weiss durchschaut die gegnerische Absicht nicht, sonst hätte er mittels 31. Kh1 die Notbremse gezogen.

31. ... Dg4 32. Tf1

32. … Txd4!! 33. cxd4 Le3!

Wegen des Matts auf g2 muss sich die Königin in ihr Schicksal fügen…

0–1

Sefan Zollinger